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Ecuador | 3. - 24. Maerz 2009 |
Quito nach Alausi
Nach 26 Stunden Reisezeit, Zuerich – London – Miami – Quito, erreichen wir die Hauptstadt von Ecuador in der Provinz Pichincha. Mit einem spektakulaeren Anflug auf einer aeusserst kurzen Landebahn, mit Sicht in die Schlafzimmer der Anwohner, landen wir auf der Piste “Mariscal Sucre”. Die Zoll- und Einreiseformalitaeten sind unproblematisch und zuegig verlaufen. Der Fahrer des Hotel Sandmelis erwartet uns bereits und wir werden in die nur 10 Minuten entfernte Unterkunft gefahren.
Eine angemessene Anklimatisierung von 3 Tagen ist angebracht. Die 6 Stunden Zeitverschiebung wird uns jedoch laenger zu schaffen geben.
Den ersten Tag verbringen wir mit Bike zusammen schrauben und einem Ausflug mit Taxi ins “Mariscal” Stadtviertel. Eine Taxifahrt kostet ca. 2-3 USD, wobei die Distanz im Stadtgebiet keine Rolle spielt. Aus Sicherheitsgruenden wird empfohlen, das Taxi einem Fussmarsch oder einer oeffentlichen Busfahrt vorzuziehen.
Am zweiten Tag entscheiden wir uns zu einer Tourismusfuehrung durch das Stadtzentrum mittels Taxirundfahrt. Wir besuchen die “Virgil de Quito” Schutzheilige der Stadt auf dem “Panecillo”, das “Museo de Ciudad”, durchstreifen den historischen Stadtteil und besichtigen: Den Platz San Francisco, die Basilica und die Unabhaengigkeitsjungfrau auf dem Plaza Independencia.
Quito's Altstadt mit ihrem kolonialem Erscheinungsbild wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, zaehlt 13 Millionen Einwohner und liegt auf 2850 Meter.
Dritter Tag: Durch den Hoteltaxifahrer werden wir zum nahegelegenen Vulkankrater “Pululahua” gefahren. Die landwirtschaftlich genutzte Senke wird (unsere Schaetzung) von einem ca. 5 Kilometer Durchmesser weiten Kraterrand eingeschlossen. Einer Wanderung von 45 Minuten vom Parkplatz bis zur Senke wollen wir uns wegen “Herzrasen” nicht anschliessen. Wir ziehen es vor, gemuetlich am Äquator-Denkmal “Mitad del mundo” zu verweilen und die obligatorischen Fotos zu knipsen. Das Denkmal liegt nicht auf der Äquatorlinie! Das unweit (ca. 1000 m) entfernte Museum mit indogener Kulturausstellung liegt auf dem wirklichen Äquator, welcher mittels GPS errechnet wurde. Dazu gibt es eine Fuehrung mit Lern- und Erlebnis-Charakter ueber die Koriolis- und Anziehungskraefte, Sonnenstaende der 4 Jahreszeiten und Magnetismus.
Vierter Tag: Mit mulmigem Gefuehl verlassen wir das Hotel Sandmelis Richtung Sueden. Dank der guten Wegbeschreibung inkl. Skizze des Hoteliers erreichen wir die Schnellstrasse und bezwingen auf dem Weg nach Machachi die ersten 1000 Hoehenmeter.
In der Hosteria Chiguac, einem Bergsteiger-Ausgangspunkt zu den umliegenden Vulkanen, finden wir eine gastfreundliche Unterkunft. Jetzt kommt die erste Huerde. Der Weg nach Lasso, auf der “Strasse der Vulkane”, fuehrt ueber den 3500 Meter liegenden Pass im Nationalpark Cotopaxi. Auf den Spuren “Alexander von Humboldt” naechtigen wir in der “Hacienda la Cienega”. Die 1580 erbaute Hacienda gehoert zu den aeltesten Suedamerikas. Die Zimmer des heutigen Landgutes sind mit Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert eingerichtet.
Über Latacunga, welches auf einer Hoehe von 2850 Meter liegt (wie Quito), eine durchschnittliche Temperatur von 12 Grad aufweist, fuehrt uns die Panamericana nach Ambato. Das Hotel Ambato erscheint uns als bestmoegliche Übernachtung und Ausgangspunkt zum Staedtebummel. Der Montagsmarkt am Rio Ambato liegt einzigartig zwischen den Vulkanbergen Chimborazo (6310 m), Carihuairazo (5020 m) und Tungurhua (5016 m). In der allseits geruehmten Pizzeria “La Fornace”, bei einem Ecuadorianer welcher sein Handwerk bei Sizilianern gelernt hat, essen wir ausgezeichnet. Ausreichend geschlafen und gefruehstueckt brechen wir auf nach Riobamba. Innerhalb 3 ½ Stunden, 34 Kilometer, befinden wir uns erneut auf einer Passhoehe von 3600 Meter. Sprichwoertlich; 30 Kilometer rauf, gefolgt von 30 Kilometer runter, erreichen wir die Hosteria “El Troja” in Riobamba und naechtigen dort.
Die Tagesetappe nach Guamote brechen wir wegen 35 Grad Hitze und kraeftezehrendem rauf und runter nach 35 Kilometer in Cajabamba ab. Ein Kleinlastwagen bringt uns anschliessend durch das kurvenreiche und neblige Gebirge (Sichtweite unter 30 Meter) nach Alausi.
Mit der Entscheidung zur “Pick-up-fahrt” liegen wir ausgezeichnet, so dass einer Zugfahrt zur Teufelsnase “Nariz del Diabolo” am Donnerstag nichts im Wege steht. Die atemberaubende Bahnfahrt von Alausi (2347 m) bis ins Tal (1800 m), mit 500 Hoehenmetern, ist das hoechste Eisenbahngefaelle weltweit. Heute wird die Strecke ausschliesslich touristisch genutzt und die Dampflokomotiven wurden durch die Mercedes-Benz LKW Fahrgestelle und Busaufbauten ersetzt.
Ein ungebetener Zimmermitbewohner, der uns nachts vom Nachttisch die Kekse weggefressen hat, stoert um Mitternacht unseren wohlverdienten Schlaf. Schnell war das Mausloch in der Sockelleiste ausgemacht, mit Seife und Klopapier verstopft, so dass wir die verbleibenden Stunden bis zum Morgengrauen noch in Ruhe schlafen konnten. Nur ein Hotelwechsel war Garant fuer eine ungestoerte weitere Nachtruhe in Alausi.
Alausi nach Cuenca
Alausi, nur ein touristischer Ausgangspunkt zum “Nariz del Diabolo” und Parkplatz fuer Reisecars hat weiter nichts zu bieten. Die Ortschaft verfuegt nicht ueber viele Hotels und Restaurants. Allerdings findet man immer eine akzeptable Übernachtungsmoeglichkeit und irgendwo etwas zu essen. Mit Ausnahme des Restaurants am Bahnhof, wo wir mit einer Reisegesellschaft sehr gut und preiswert zu Mittag gegessen haben. Der Weg nach Chunchi ist mit drei Paessen (hoechster auf 2700 m) gespickt. Es sind insgesamt 750 Hoehenmeter auf 39 Kilometer zu bewaeltigen. Die Anstrengung wird uns mit sensationellen Ausblicken auf die umliegenden Berge (alle ueber 4000 m), und einer abwechslungsreichen Vegetation belohnt.
Die Strecke Alausi – Chunchi sollte bis Ende 2008 vollstaendig asphaltiert sein, es fehlen jedoch noch 2 Kilometer. Wir nehmen an, dass die Rappelpisten-Luecke bis Ende 2009 fertig gestellt sein wird.
Nachtrag:
Von Quito nach Ambato herrscht starker Verkehrt, insbesondere die LKW's mit ihren qualmenden Auspuffabgasen. Ab Ambato Richtung Sueden nimmt der Verkehr merklich ab. Der Schwerverkehr reduziert sich auf rollende Kraftstofftanks zur Versorgung der Tankstellen. Bei den Personenwagen handelt es sich vorwiegend um Einwohner der an die Panamericana angrenzenden Gemeinden. Die Strassen sind sehr gut ausgebaut, asphaltiert und mit Pannenstreifen versehen.
Chunchi, kleiner als Alausi, erscheint uns sofort viel gepflegter und zeigt ein freundlicheres Bild. Wir finden im Hotel Chunchi eine komfortable und saubere Unterkunft zu 20 USD inkl. Fruehstueck. Allmaehlich aendert sich das Landschaftsbild und Klima der Sierra. Die “Strasse der Vulkane” endet, und das fruchtbare Tal von Canar beginnt. Die extremen Berg- und Talverhaeltnisse werden zunehmend gleichmaessiger. Die Panamericana fuehrt jetzt in den geologisch ruhigeren Sierra-Abschnitt Ecuador's.
Es soll trockener und waermer werden? Fuer uns heute jedoch nicht! Auf dem aeusserst anstrengenden Weg von Chunchi nach Zhud (45 Kilometer, 960 Hoehenmeter) werden wir ab 2800 m von Nebel und Nieselregen ueberrascht. Das Foto “ueber den Wolken” war nur von kurzer Dauer, die Nebelgrenze stieg stetig mit uns auf 3000 Meter.
In Zhud gab es keine Übernachtungsmoeglichkeit. Es war kalt und nass und bot uns ein grau in grau Bild. In solchen Situationen haben wir meistens Glueck! Ein Pick-up Fahrer raet uns die Raeder auf seinen Wagen auf zu laden und bis nach Canar mitzufahren. Ausserdem sei die Strasse auf dem folgenden Abschnitt teilweise nicht asphaltiert und stark mit Schlagloecher durchsetzt. Die Gelegenheit, dass nur 27 Kilometer entfernte Canar “easy” zu erreichen lassen wir uns nicht entgehen.
Die verbleibenden 70 Kilometer Talfahrt nach Cuenca bringen wir locker am Folgetag hinter uns. Im Hotel El Dorado verbringen wir 3 Naechte zur Erholung und Staedtebummel durch die “Ciudad Historico”. Die Vorbereitung der naechsten Tagesetappen von insgesamt 8000 Hoehenmeter ueber 400 Kilometer nach Macara, durch teilweise schlecht erschlossenes Gebirge ohne Übernachtungsmoeglichkeit, muss jetzt gut vorbereitet werden.
Cuenca liegt auf 2530 m in einem Hochgebirgslandbecken und ist mit 300'000 Einwohner die drittgroesste Stadt Ecuador's. Cuenca, auch das “Athen von Ecuador” genannt, wird gepraegt durch republikanische Haeuser, kleine Geschaefte und Kopfsteinpflaster-Strassen aus der Kolonialzeit. Um mehr ueber die kulturellen und geschichtlichen Hintergruende dieser interessante Stadt (Inkas des 15 Jahrhunderts und Besetzung durch die Spanier 1557) zu erfahren, lohnt sich ein Blick auf www.ecuadorexplorer.com/html/cuenca.html
Cuenca nach Macara
Cuenca hat uns ausserordentlich gefallen. Nette, zuvorkommende und hilfsbereite Einwohner. Die Stadt hat einen hohen Lebensstandard, ist gepflegt und sauber und wirklich eine Reise wert.
Wir muessen weiter! Vor uns liegen noch etwa 4000 Hoehenmeter und ueber 300 Kilometer. Ab Cuenca gibt es vorerst einen Pass von 3500 Meter, den Altiplano Tinajilla zu bezwingen. Es gibt keine Übernachtungsmoeglichkeit so dass wir uns einen von der Strasse abgewandten "Campingplatz" im Freien suchen. Es wird kalt, dies verraet uns ein sternenklarer Himmel. Die neu gekauften Schlafsaecke sind super und halten was sie versprechen. Am Morgen, alles wieder zusammengepackt, beginnt eine der laengsten Talfahrten! Waehrend 40 Kilometer "vernichten" wir 1600 Hoehenmeter mit einzelnen kurzen Anstiegen dazwischen. Durch die Topographie bedingt gibt es "fast" eine Faustregel: 10 Kilometer Anstieg gefolgt von 20 Kilometer Abfahrt. Es wird nichts geschenkt. Hat man den Eindruck, "da oben ist es fertig" wird man mit nochmals 400 Hoehenmetern bis Ona ueberrascht. Im Hotel Buenos Aires (Foto mit Kristallglas-Leuchter auf Veranda), einziges "Hotel" im Dorf finden wir ein Bett, die Zimmertuere mit Vorhangschloss, Licht, Kaltwasserdusche und Kochgelegenheit. Ansonsten gibt es keinen Anlass, hier laenger zu verweilen. Noch etwas geschafft von den Anstrengungen des Vortages, geht es gleich wieder zur Sache. Zur Hoteltuere raus, folgt sogleich ein Anstieg auf 3100 Meter.
In Saraguro treffen wir Peter aus dem Aargau, welcher mit seiner Offroad BMW unterwegs ist. Er hatte sich und das Motorrad vor Monaten mit einem Frachter nach Buenos Aires schippen lassen (5 Wochen ueberfahrt fuer 4000 CHF). Er erzaehlt uns von den Strapazen, die auch er mit dem Motorrad zu bewaeltigen hatte. Insbesondere Patagonien habe ihm zugesetzt. Jetzt befinde er sich auf dem Weg ueber Zentralamerika, Mexiko nach Canada. Von irgendwo lasse er sich wieder mit dem Flugzeug in die Schweiz bringen. Das Dorf Saraguro liegt 140 Kilometer suedlich von Cuenca und wird von Saraguro-Indianer bewohnt. Die Saraguro's stammen urspruenglich vom Titicacasee und wurden von dort zur Agrarwirtschaft hierher verschleppt.
Der Grossteil der Saraguros traegt selbst an Werktagen ihre traditionelle Tracht. Maenner und Frauen tragen einen schwarzen Poncho, dazu, vor allem die Frauen, einen weissen Strohhut und einen schwarzen Rock. Die Maenner einen schwarzen Hut, wobei ihr langer geflochtener Zopf hervorschaut und knielange schwarze oder dunkle Hosen. Vor Saraguro nach Loja werden wir das erste Mal Niederschlaegen ueberrascht und kommen somit in den "Genuss" unsere Regenkleider auf ihre Dichtigkeit zu pruefen. Kaum ist der Regen vorbei brennt die Sonne wieder erbarmungslos auf den Asphalt und die laestigen "Sandflies" beginnen uns zu beschaeftigen. Ekelhafte Viecher! Ihren Biss bemerkt man erst, wenn es schon zu spaet ist und in der Nacht kratzt man sich wegen des unertraeglichen Beissen schnell blutig. Jedes Dorf, sei es noch so klein, oder liegt auf ueber 3000 Meter, hat seinen eigenen Dorfplatz, inmitten eine Statue auf Sockel und selbstverstaendlich auch eine Kirche. Ohne Platz, Statue und Kirche kann sich eine Haeuseransammlung nicht "Dorf" nennen. Loja zaehlt zu den aeltesten Staedten Ecuadors, liegt auf 2100 Meter Hoehe und zaehlt 130'000 Einwohner. Schon Alexander von Humboldt war von der Fuelle der Pflanzen in diesem Gebiet beeindruckt und nannte Loja "Garten von Ecuador". Erwaehnenswert ist, dass Loja einen internationalen Preis fuer Stadtoekologie gewann. Auch hier wird das Stadtbild dominiert von Kolonialstilhaeuser, Kathedralen und Statuen. Übrigens; Wir haben in Loja ausgesprochen gut gegessen und im 4 Sternenhotel "Libertador" genaechtigt.
Aufgrund der aeusserst schlechten Wettervorhersage, mit andauernd heftigen Niederschlaegen waehrend der naechsten 3 Tage, beschliessen wir uns zum Transfer nach Macara. Um 13.00 Uhr werden unsere Bikes ins hintere Gepaeckfach eines internationalen Cars eingeladen. Um 13.30 Uhr, bei Sonnenschein, beginnt unsere abenteuerliche Fahrt von 5 1/2 Stunden nach Macara, wo wir um 19.00 Uhr eintreffen sollten. Der Fahrpreis fuer diesen Streckenabschnitt von 175 Kilometer betraegt 6 USD pro Person, die Fahrraeder werden kostenlos befoerdert. Erst verlief alles wie man es sich vorstellt. Allmaehlich, je hoeher wir zum Bergpass von 2800 Meter "steigen", wird es neblig, die Niederschlaege setzen ein und werden immer heftiger. Die Sichtweite betraegt nur wenige Meter, die Fahrgeschwindigkeit wird immer langsamer und man bemerkt die voraussichtige Lenkung des Chauffeurs. Ein heftiger Stopp! Mehrere Leute stehen auf der Strasse, winken, und zeigen auf die von Geroell zugedeckte Strasse. Nichts geht mehr! Alle Passagiere muessen aussteigen. Ein zweiter Car wurde hinter die Abbruchstelle beordert und wartet bereits. Es regnet in Stroemen und die 20 Meter breite Abbruchstelle befindet sich immer noch in Bewegung. Dauernd rollen Gesteinsbrocken auf die Strasse. Zwei Mann werden zur Beobachtung abgestellt welche mit zurufen die einzelnen Fahrgaeste zum ueberqueren des Geroells auffordern. Waehrend wir unsere Bikes aus dem Gepaeckfach holen und beladen giesst es wie aus "Kuebeln". In Bikeklamotten, das Thermometer ist inzwischen um 20 Grad gefallen, schieben und tragen wir unser Hab und Gut zum wartenden Bus auf der anderen Seite. Alles wieder eingeladen, wir sind in Wolldecken gewickelt, nehmen wir die Carfahrt wieder auf. Nach weiteren 10 Kilometer, in Sozorango, erneut, nichts geht mehr, die Strasse nach Macara ist durch grosse Felsbrocken und Schlamm verschuettet. Wir sind eingeschlossen! Es gibt kein Zurueck nach Loja, kein Vorwaerts nach Macara und in Sozorango befinden sich ausser einer Kneipe keine Hotels! Schnell war uns klar, dass eine Übernachtung im Car angesagt ist. Es bleibt der Fantasie ueberlassen, wie man sich bis zum Morgengrauen, "bequem" in einen Sessel quetschen kann. "Wo ein Fahrrad, da ein Weg"! Unter diesem Motto bewegen wir uns am naechsten Morgen talwaerts in Richtung verschuetteter Strasse. Wow, nicht schlecht! Dieser Abbruch! Über 80 Meter gibt es kein Durchkommen. Gesteinsbrocken von bis 4 Meter Durchmesser versperren den Weg. Der Hang ist unterspuelt, fortwaehrend rollen weitere Steine auf die Strasse. Wir muessen hier durch! Ein Ortskundiger beobachtet die Bewegungen und wir tragen die Taschen und Fahrraeder Stueck fuer Stueck auf die andere Seite. Geschafft! Weiter geht es bergab. Bald werden wir Macara erreichen. Es verbleiben nur noch 10 Kilometer. Diese Strecke wurde fuer uns die anstrengendste von ganz Ecuador. Es folgte ein zweiter Abbruch gleichen Ausmasses und 2 Schlammpisten, wo wir knoecheltief durch eine klebrige Bruehe stapfen mussten. Die Temperatur stieg innert kuerzester Zeit von 15 auf 38 Grad. Nichts war mit "todo plano" vielmehr folgten mehrere Anstiege die uns bei dieser Hitze maechtig zu schaffen machten. Voellig erschoepft erreichen wir nach 6 Stunden fuer nur 25 Kilometer Talfahrt und 10 Kilometer "geradeaus" die Grenzstadt Macara.
Macara liegt auf 450 Meter, die Quecksilbersaeule erreicht hier nicht selten die 40 Grad Marke und deshalb ist dies die heisseste Stadt Ecuadors. Nach einem wohlverdienten Ruhetag und Reisebericht verfassen, werden wir am 25.03.09 die Grenze nach Peru ueberschreiten. Waehrend wir diesen Text verfassen, wird uns Broccolisuppe mit Popcorn als Einlage serviert. Echt lecker! Dies stellt fuer uns eine Abwechslung zu "Pollo con Arroz" dar.
Nach 700 Kilometer verlassen wir Ecuador mit folgenden Erinnerungen:
Sauber, gepflegt, aeusserst guter Strassenzustand mit teilweise Betonbelaegen.
Gute Lebensqualitaet. ”In Ecuador soll angeblich noch keiner verhungert sein”.
Die Ecuadorianer der “Sierra” sind lebensfroh, freundlich und hilfsbereit.
Die Sierra-Route ist aeusserst anstrengend, jedoch lohnenswert (Panorama).
Duenne Luft, Paesse von 3650 Meter Hoehe, Anklimatisierung ein “Muss”.
Hauptstadt Quito 13 Millionen Einwohner. Sehr wenig Hochbauten. Ausgedehnte weitlaeufige Wohnflaeche, inmitten der Stadt der Flugplatz.
Artesanakunst, Wollespinnen, Stricken, Huete der Saragura-Indianer.
Gute Unterkuenfte, Hotels und Restaurants in den touristisch orientierten Staedten.
Wir sind positive ueberrascht und empfehlen eine Reise durch Ecuador fuer jedermann.
Bikerinfo zur Bergstrecke (Sierra-Route)
- | Aktiv (13 Fahrtage) | 700 Kilometer |
- | Transfer (Bus, PW) | 260 Kilometer |
- | Total Hoehenmeter | 10'300 Hm |
- | Durchschnittsgeschwindigkeit | 11,6 km/h |
- | Fahrzeit in Bewegung | 60 Stunden |